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Publikation des ANA–Projektes: das Buch zum Film. Diese Publikation bringt die wichtigsten Aspekte zusammen, die während eines Zeitraums von fünf Jahren im Rahmen des Projekts gesammelt wurden – ist kontinuierlich ergänzt und verändert worden – und soll im besten Fall als zeitgenössische Quelle für die Erforschung der Banat–Region in Rumänien dienen können.
Das Banat (28.500 km², das ist in etwa die Größe Belgiens) ist eine historische Region im Südosten Europas, die sich heute im Dreiländereck Rumänien – Serbien – Ungarn befindet.
Es war lange Zeit ein Schmelztiegel verschiedener Völker, Kulturen und Religionen. Hier lebten und leben Rumänen, Deutsche, Ungarn, Serben, Bulgaren, Roma, Türken, Slowaken, Kroaten und viele andere. Das Banat war auch Schauplatz vieler historischer Ereignisse, wie der osmanischen Herrschaft, der habsburgischen Kolonisation, der kommunistischen Diktatur und der demokratischen Revolution. Das Banat ist eine Region voller Kontraste und Widersprüche, aber auch voller Schönheit und Vielfalt.1716 wurde das Banat nach 164-jähriger türkischer Herrschaft auf Vorschlag des Befreiers, des Prinzen Eugen, zum kaiserlichen Kronland erhoben, in dem mehrheitlich deutschsprachige, größtenteils aus linksrheinischen Gebieten rekrutierte Siedler des Heiligen Römischen Reiches, die, als Banater Schwaben (›Nennschwaben‹, nach J.H. Schwicker) in die Geschichte eingegangen, hier eine neue Heimat gefunden und sich einer historischen Herausforderung gestellt haben, nämlich diesen zum Teil sumpfigen Landstrich in eine blühende Kornkammer zu verwandeln. 1920 erfolgte nach Trianon die Dreiteilung des Banats, und nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Russlanddeportationen und Zwangsaufenthalten in der Bărăgan-Steppe an der unteren Donau, hegten viele Banater Schwaben den Wunsch, ihre Heimat zu verlassen, und so setzte, besonders nach 1990, massenweise die Rückwanderung nach Deutschland ein.
Der Begriff Banat leitet sich vom Herrschaftsbereich eines Ban ab, der ein Graf oder Markgraf war. Das Banat hat eine vielfältige Landschaft, die von fruchtbaren Ebenen über Hügelland bis zu den Karpaten reicht. Es ist reich an natürlichen Ressourcen wie Steinkohle und Eisenerz. Das Banat hat auch eine bunte Kulturgeschichte, die von verschiedenen Völkern und Einflüssen geprägt wurde. Es war Teil des Osmanischen Reiches, der Habsburgermonarchie, des Königreichs Ungarn und des Königreichs Rumänien. Es wurde nach dem Ersten Weltkrieg zwischen den drei Nachbarstaaten Serbien, Unagrn und Rumänien aufgeteilt.
Die Geschichte, die Kultur und die Identität des Banats sind daher sehr komplex und vielfältig. Es ist geprägt von vielen Einflüssen, Konflikten und Veränderungen, die nicht statisch oder homogen, sondern dynamisch und heterogen sind. Sie sind nicht leicht zu definieren oder zu kategorisieren, sondern offen und vielschichtig. Sie sind nicht isoliert oder abgeschlossen, sondern vernetzt und interaktiv. Sie sind nicht nur Vergangenheit oder Gegenwart, sondern auch Zukunft. Die Geschichte, die Kultur und die Identität des Banats sind faszinierend und herausfordernd.
Faszinierend an dieser Region ist, dass sie eine lange und wechselvolle Geschichte hat, die von verschiedenen Völkern und Kulturen geprägt wurde. Wie sich die Menschen im Banat an die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen angepasst haben und wie sie ihre Identität bewahrt oder neu definiert haben ist auch für unsere heutigen Fragen bezüglich Migration und Identität hilfreich.
Die historisch angesiedelten Banater Schwaben sind eine deutsche Bevölkerungsgruppe im Banat, die zu den Donauschwaben gehören. Ihre Vorfahren wurden von der Österreichischen Hofkammer seit Ende des 17. Jahrhunderts aus verschiedenen Teilen Süddeutschlands und aus Lothringen im Banat angesiedelt, das damals zum Habsburgerreich gehörte. Die Banater Schwaben waren vor allem Bauern, Handwerker und Bergleute. Sie prägten die Kultur und Wirtschaft der Region mit ihrer Sprache, Religion und Tradition.
Infolge der Aufteilung des Banats nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Rumänien, Serbien und Ungarn, wurden die Banater Schwaben zu einer Minderheit in ihren neuen Heimatländern. Sie litten unter Magyarisierung, Enteignung, Deportation und Vertreibung. Viele von ihnen flohen oder wanderten nach Deutschland oder Österreich aus. Heute leben noch etwa 15.000 Banater Schwaben in Rumänien, vor allem in Timișoara (Temeswar), Arad und Reșița (Reschitz). Sie pflegen ihre Identität und Kultur durch Vereine, Schulen, Kirchen und Medien.
Die Beziehung zwischen den Banater Schwaben und den Rumänen ist eine komplexe und wechselvolle Geschichte, die von Kooperation und Konflikt, von Integration und Abgrenzung, von Anerkennung und Diskriminierung geprägt ist. Die Banater Schwaben haben sich im Laufe der Jahrhunderte als eine eigenständige kulturelle und politische Gruppe im Banat etabliert, die aber auch mit den Rumänen und anderen Volksgruppen in Kontakt und Austausch stand.
Die Banater Schwaben haben zur Entwicklung des Banats in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht beigetragen. Sie waren an der Industrialisierung, der Gesundheitsversorgung, der Bildung und der Kunst im Banat beteiligt. Sie schätzten die rumänische Kultur und Sprache und pflegten freundschaftliche Beziehungen zu vielen Rumänen.
Die Banater Schwaben haben aber auch unter der rumänischen Herrschaft nach dem Ersten Weltkrieg gelitten. Sie wurden als Minderheit diskriminiert, enteignet, magyarisiert und teilweise vertrieben. Sie wurden auch in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen, in dem sie zwischen Deutschland und Rumänien hin- und hergerissen waren. Viele von ihnen wurden nach dem Krieg deportiert, ermordet oder verfolgt.
Die Banater Schwaben haben nach dem Zweiten Weltkrieg versucht, ihre Identität und Kultur im kommunistischen Rumänien zu bewahren. Sie gründeten Vereine, Schulen, Kirchen und Medien, um ihre Sprache, Religion und Tradition zu pflegen. Sie suchten auch nach Wegen der Zusammenarbeit und Verständigung mit den Rumänen und anderen Minderheiten. Sie engagierten sich für die Demokratisierung und die Menschenrechte in Rumänien.
Die Beziehung zwischen den Banater Schwaben und den Rumänen ist heute von Respekt und Achtung geprägt. Die Banater Schwaben werden als eine nationale Minderheit in Rumänien anerkannt und geschützt. Sie haben das Recht auf kulturelle Autonomie, Bildung in ihrer Muttersprache, Vertretung im Parlament und Teilnahme am öffentlichen Leben. Sie pflegen auch weiterhin ihre kulturellen und historischen Bindungen zum Banat und zu Deutschland. Sie sind ein Beispiel für eine gelungene Integration in die rumänische Gesellschaft.
Die Situation der aus Rumänien emigrierten Banater Schwaben in Deutschland ist von Integration und Bewahrung geprägt. Die Banater Schwaben sind als (Spät-)Aussiedler nach Deutschland gekommen, die als deutsche Volkszugehörige anerkannt und bevorzugt aufgenommen wurden. Sie haben sich mehrheitlich gut in die deutsche Gesellschaft eingefügt und an ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung teilgenommen. Sie haben auch ihre deutsche Staatsbürgerschaft erhalten und genießen alle Rechte und Pflichten als deutsche Bürger.
Die Banater Schwaben haben aber auch ihre Identität und Kultur als Banater Schwaben bewahrt und gepflegt. Sie haben sich in verschiedenen Vereinen, Verbänden, Kirchen und Medien organisiert, um ihre Sprache, Religion und Tradition zu erhalten und weiterzugeben. Sie haben auch ihre historischen und kulturellen Bindungen zum Banat und zu Rumänien aufrechterhalten und gefördert. Sie haben sich für die Belange ihrer Landsleute im Banat und in anderen Ländern eingesetzt und ihnen Hilfe geleistet. Sie haben auch zur Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Rumänen beigetragen.
Die Banater Schwaben sind somit ein Beispiel für eine erfolgreiche Migration und Integration in Deutschland. Sie sind aber auch eine lebendige und vielfältige kulturelle Bereicherung für die deutsche Gesellschaft. Sie sind stolz auf ihre Herkunft und ihre Zugehörigkeit zum Banat, zu Rumänien und zu Deutschland.
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