Der Begriff der Offenbarung in Schellings Philosophie


Der Begriff der Offenbarung in Schellings Philosophie Vortrag an der Universitรคt Leipzig im Juli 2006 Um die Wichtigkeit der Zรคsur zwischen der Geschichte vor der Geburt Christi und der danach deutlich zu machen geht Schelling nochmal von dem heidnischen BewuรŸtsein aus, dem ein groรŸer Umbruch bevorstehen sollte. Schelling definiert den Zustand des menschlichen BewuรŸtseins in…

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Im Rahmen des Philosophiestudiums enstand Angang Juli 2006 der Vortrag Schellings Offenbarung welcher sich mit dem Offenbarungsbegriff in Friedrich Wilhelm Schellings Philosophie befasste.

Vortrag in: โ€บWissen und Offenbarungโ€น Institut fรผr Philosophie, Universitรคt Leipzig Leipzig, Deutschland 2006

Um die Wichtigkeit der Zรคsur zwischen der Geschichte vor der Geburt Christi und der danach deutlich zu machen geht Schelling nochmal von dem heidnischen BewuรŸtsein aus, dem ein groรŸer Umbruch bevorstehen sollte. Schelling definiert den Zustand des menschlichen BewuรŸtseins in dem sich das Heidentum befand als ein von Ekstase gekennzeichneter. Die Vorstellungen dieser heidnischer Denkweisen konnten nur durch ein definitives Faktum beendet werden: dies sei die letzte Etappe der gรถttlichen Offenbarung, ein auรŸerordentliches und transzendentes Ereignis das als historische Tatsache und Wahrheit besteht- konkret also die Erscheinung Christi. In diesem Zusammenhang amรผsiert sich Schelling รผber Erklรคrungsversuche, die jenes groรŸe Ereignis in einen fรผr die Heiden gefรคlligen und ihrem Denkmuster angepassten Kontext stellen wollten. Etwa die These, die Apostel hรคtten sich den Fiktionen der Heiden mit Hilfe der Geschichte eines Halbmenschen und Halbgottes zugรคnglich machen wollen. Der Einwand Schellings bezieht sich an die Adressaten jener Offenbarungserzรคhlungen und verurteilt solche Interpretationen als wenig geistreich und kontraproduktiv. SchlieรŸlich seien die Juden mit solch einer Halbmensch-Halbgottgeschichte angesprochen gewesen und die hรคtten dies lediglich als ร„rgernis oder gar Blasphemie empfunden. Aus heidnischer Sicht wรคre die Geschichte ebenso als Torheit abgetan worden. Kein Gott in Knechtsgestalt konnte ein Gott des Heidentums sein.


Das definitive Ende heidnischen Denkens ist schlieรŸlich die komplette EntรคuรŸerung Gottes seiner natรผrlichen Potenz bis hin zum Tode mit dem auch das Heidentum erst mal metaphorisch mitstarb. Jeglicher vorher bestehende Glaube wurde durch dieses von den Menschen wahrnehmbare Faktum als Wahn und Dichtung relativiert. Die rein รคuรŸere Geschichte entsteht zwar erst mit der Geburt Christi, die innere ist eine Mischung von Wahrheit und Wahn.
An diesem Punkt ist es fรผr Schelling an der Zeit die Frage der physischen Aspekte Christi zu klรคren. Verkรผrzt gesagt: die Menschwerdung ist analog zu derjenigen aller Menschen zu denken d.h. als ein ganz und gar natรผrlicher Prozess der aber einem kritischen รœbergangsmoment folgt. Aus dem gรถttlichen substanziellen Sein materialisiert sich (potenziert sich) die Grundlage des menschlichen Lebens als Keim. Dies kann nur im Verhรคltnis und relativ gegen ein hรถheres, ein Drittes ge-schehen das als Heiliger Geist verstanden wird. Dieser entsteht zwar erst durch die Hilfe Christi aber bedingt gelcihzeitig die Menschwerdung dessen. Der Heilige Geist sei auch die dritte Potenz, noch demiurgisch und selbst noch in Spannung und ausgeschlossen. Durch die Materialisierung der zweiten Potenz ist alle Spannung aufgehoben und erscheint als dritte Persรถnlichkeit, als heiliger Geist und verbindet sich mit dem Mensch gewortdenen Logos.


Die Empfรคngnis Christi stellt den รœbergangsmoment zu einem organischen Prozess dar, der jedem menschlichen Wesen zugrunde liegt – nur daรŸ in unserem Fall kein Zutun eines Mannes gefordert ist. Der heilige Geist macht sich in diesem Zusammenhang durch die Materialisierung und in Kraft der noch hรถheren Potenz zum Stoffe seiner eigenen kรผnftigen Geburt. Die Stellung der dritten Potenz bringt Schelling mit dem Begriff der Kraft auf einen Punkt, der als solch auรŸerordentliches Ereignis im Sprachgebrauch nicht anders auszudrรผcken sei. Eine eigentliche Zeugung durch den heiligen Geist sei nicht denkbar. Ebensowenig ist Christus ein Sohn des heiligen Geistes. Der รœbergang zur Materialisierung und schlieรŸlich zum wahrhaftigen Menschen sei ohne die Kraft dieser dritten Potenz (die auรŸerhalb der Spannung ist) nicht denkbar. Die Menschheit des Logos sei ausdrรผcklich eine durch Mitwirkung des heiligen Geistes entstandene. Die Verwirrtheit bei der Frage nach der Zeugung von Jesus Christus versucht Schelling mit der immer stattfindenden epischen Ausschmรผckung der Autoren zu klรคren. Hierbei werden mystifizierende Erklรคrungsmodelle angewendet, die den wahren Kern der objektiven historischen Tatsache oftmals verzerren kรถnnen. Fazit bleibt, daรŸ der Logos zu seiner Menschwerdung keines anderen Stoffes bedurfte als den er an sich selbst hatte. Das Gรถttliche entherrlichte sich der Substanz nach und gelangte gerade dadurch zu wahrer Herrlichkeit, entledigte sich seiner verdeckenden Hรผlle. Indem das von Gott unabhรคngige zum Kreatรผrlichen wurde und herabgesetzte wurde, offenbarte sich das an ihm gรถttliche. Nach Schelling sei es auch falsch zu denken, Gott habe eine menschliche Gestalt angenommen – vielmehr hat die Person des Logos die menschliche Natur angenommen. Jesus sei auch nicht von der Gottheit erschaffen worden, sondern sei ein Produkt der vollkommenen gรถttlichen Einheit. In Jesus findet Schelling bedingt durch persรถnliche Einmischung des Logos die vรถllige Einheit der gรถttlichen und menschlichen Natur.


An dieser Stelle ergeben sich aus den gemachten Aussagen zwei wichtige Fragen:
Wieso kann gesagt werden Jesus sei von den Vรคtern vom Fleische wenn der Logos den Stoff der Menschwerdung nur aus sich selbst heraus genommen hat?
Wie kann in diesem Zusammenhang behauptet werden er sei ein Mensch wie alle anderen?


Klar kann sagen er sei ein Mensch aber eben aus einem anderen Stoffe gemacht – aber dies versucht Schelling gerade nicht zu denken, sondern ihn aus dem gleichen Stoffe zu denken wie alle anderen Menschen. Bis auf die Sรผndenfreiheit (IMPECCABILITAS) Christi sei dieser dem Menschen gleich.


Als Stoff definiert Schelling die erste Ursache, welche die Bedingung des organischen Prozesses ist, die materia ultima also den Samen des Mannes in diesem Fall. Fakt ist halt auch fรผr ihn, daรŸ ein menschliches Wesen nicht ohne Zutun eines Mannes entstehen kann insofern sieht er dies als Notwendigkeit ein. Ebenso billigt Schelling der Mutter dieselbe Funktion zu, die jede andere Mutter auch bei der Entstehung eines Kindes hat. Aufgrund der unglaublich unprรคzisen und ungewissen Kenntnisse zu Schellings Zeit รผber diese Frage und der Verwirrung um die Zeugung von Kindern selbst bei Wissenschaftlern, schlieรŸlich die perfide Ironie der Natur die alle Eltern hรถhnisch auslacht (โ€Wohl mรถglich, daรŸ zufolge der tiefen Ironie der Natur das Mรคnnliche eigentlich weiblich, und das weibliche mรคnnlich wirkt.โ€) lรครŸt Schelling nicht zu einem deutlichen Gedanken kommen sondern nur ablenken. Fazit: Das gรถttliche in Christus sei der in ihm gebliebene Vater – der Gott in Christus zeugt den Menschen Christus. Die erste Materie seines Entstehens ginge aus dem Substanziellen seines Seins hervor. Dies sei zwar in der bloรŸ materiellen Welt unerklรคrbar, aber aufgeschwungen in das Immaterielle durchaus erklรคrbar und begreiflich. Trickreich fรผgt Schelling zu Beginn der folgenden Vorlesung das Argument ein, Maria hรคtte ja Vรคter gehabt und damit Jesus Christus doch automatisch auch.
Mit der zweiten Frage spielt Schelling auf die Meinungen verschiedener Sekten an, die denken Christus sei eine himmlische Gestalt gewesen und hรคtte einen รคtherischen Leib gehabt. Dazu meint Schelling, der Ursprung des ersten Stoffes sei fรผr ihn vรถllig gleich. Jener Stoff aber (welcher das immer auch ist) muรŸ aber um die Bedingung zu erfรผllen zu genau jemen Stoff geworden sein, der sonst auch von Nรถten ist ein menschliches Wesen zu zeugen. Hier widerspricht Schelling auch jenen Theorien die sagen Christus sei ohne fremden Stoff gezeugt worden. Zeugung ohne Stoff ist undenkbar und in diesem Zusammenhang von Zeugung zu reden fรผr Schelling auch sinnlos. EIne creatio ex nihilo kann er nicht akzeptieren. Da die Mutter auch ihren natรผrlichen Part hat, besteht das Problem der Erbsรผnde die ja quasi genetisch an die Nachfahren weitergegeben wird und immer fortbesteht. Um aber der Schwierigkeit einer mit der Erbsรผnde belasteten Gottesmutter auszuweichen, gab es die Vorstellung einer durch den heiligen Geist gereinigten Maria oder der Idee Christus habe seine Menschlichkeit schon vor dem gefallenen Adam angenommen. Durch Maria wรผrde diese lediglich im richtigen Moment sichtbar werden.


In der Menschwerdung unterwirft der Logos das unausgeglichene menschliche Sein dem Vater, so daรŸ das vormals von ihm getrennte und unabhรคngige nun von ihm abhรคngig ist und seinem Willen folgt. Gerade durch die Menschwerdung und den Tod hat der Logos das Sein geheiligt und bestรคtigt. Christus ist dem Vater in vรถlliger und fortwรคhrender Unterwerfung begriffen welche nur durch einen menschlichen Tod bestรคtigt und vollendet werden kann. Das gegen Gott selbststรคndige Sein unterwirft sich und wird zum GefรครŸ des heiligen Geistes. Die Menschwerdung Christi ist nichts anderes als der รœbergang zur Geburt und Verwirklichung des heiligen Geistes. Christus ist der Vermittler des Geistes und Vorbild fรผr alle Menschen das menschliche BewuรŸtsein mit dem gรถttlichen zu vereinen. Menschen sollen Naturen werden, in denen Gott sich wieder erzeugt und die Geburt der drei Personen wiederherstellt. Dies sei der Endzweck. Der Logos entรคuรŸert sich nicht seiner Gottheit bei der Menschwerdung, sondern nur seines substanziellen von Gott unabhรคngigen Seins. Vor der Menschwerdung steht also nicht ein rein gรถttlicher Logos sondern eine von ihm differenzierte aber dennoch aufs innigste verbundene Persรถnlichkeit.
In diesem Zusammenhang (der Unabhรคngigkeit von Gott) attestiert Schelling Christus die freie Wahl sein menschliches Leben aufzugeben oder nicht. Nur sein freier Wille sei es gewesen auszuharren und bis zum Tod Mensch zu sein. Christus ist als Mensch dazu entschlossen das ihm unabhรคngig gegebene Sein Gott vรถllig unterwerfen und ihm zum Opfer zu bringen. Alles was Christus in seinem Leben gรถttliches wirkt schreibt er sich nicht selbst zu sondern stets dem Vater. Er ist dem gรถttlichen Geist als menschliches Wesen vรถllig untertan und kann nicht aus sich heraus Gรถttliches wirken.


Wenn aber die reine Gottheit des Logos sich mit dem Menschen Jesus verband, warum setzte sie nicht alle entwรผrdigenden und leidvollen Aspekte auรŸer Kraft? Wie kann die reine Gottheit neben der beschrรคnkten menschlichen Natur existieren? Schelling wendet sich gegen die Auffassung Jesus wรผrde ein Versteckspielen seiner Eigenschaften, ein bewuรŸtes Zurรผckhalten der latenten Allmacht praktizieren. AnschlieรŸend diskutiert er die verschiedenen dogmatischen Auffassungen der Zusammensetzung Christi vor und nach dem Wendepunkt, also der Empfรคngnis. Hier unterscheidet er die Entstehung aus zwei gรถttlichen Naturen hin zu einer menschlichen, die Entstehung aus zwei gรถttlichen Naturen in zwei menschlichen Naturen und die Entstehung aus zwei Naturen aber nur in einer Person. Seine รœberlegung ist die, daรŸ Christus zwar als zwei Naturen besteht aber bloรŸ aus einer entstanden ist. Dies sieht er in keinem Widerspruch zur kirchlichen Satzung, da damals noch keiner an seine Genialitรคt denken konnte, wie er selbst zugeben muรŸ. Im Akt der Menschwerdung erst setzt sich die menschliche als auch die gรถttlicher Natur aus einem ganzen heraus. Vor der Menschheit existierte kein gรถttliches, sondern nur ein Mittleres. Das menschgewordene Sein ist die Bedingung der Erscheinung des Gรถttlichen und der Mรถglichkeit sich รผberhaupt mitzuteilen. Eine Aufhebung der Menschlichkeit bewirkt ebenso ein Verschwinden desjenigen dem mitgeteilt werden soll. Insofern kann das Gรถttliche nicht seinen eigenen Grund aufheben und damit wรคre auch die lรคstige Frage nach der Loslรถsung Christi vom Leid der Welt fรผr ihn zufriedenstellend beantwortet.


Natรผrlich stellt sich hier auch die Frage nach der Kraft der Wunder, die Jesus Christus zugesprochen werden. Aber auch hier meint Schelling Christus wirke keine Wunder, sondern der Vater wirke durch ihn hindurch. AuรŸerdem seien Wunder nur in Beziehung auf die gemeine Ordnung der Dinge unerklรคrbar. In der hรถheren Ordnung der Christus angehรถrt seien es keine Wunder mehr. Nachmals betont er Christus habe keine Allmacht – alle als Wunder titulierten Geschehnisse leiten sich vom Vater ab. Die Menschheit stellt nichts anderes dar als die fortwรคhrende Submission des von Gott unabhรคngigen Logos unter den Vater. Durch die Unterwerfung an den Vater und das Gebet an ihn ziehe er das Gรถttliche an und kรถnne Wunder bewirken. Die einzige Erniedrigung sei die Menschwerdung – der Gehorsam erfolgte nicht danach sondern genau mit ihr – alle anderen รœberlegungen wie etwa das Zurรผckhalten gรถttlicher Allmacht, der entschiedene Verzicht auf Fรคhigkeiten etc. sei nicht sinnvoll zu denken.


Als wichtigsten Beweis des Gehorsams gegenรผber dem Vater sieht Schelling den freiwillig รผbernommenen Tod, der vorher gewollt und gebilligt wurde. Um den anfangs erwรคhnten Gedanken eines einschneidenden Erlebnisses wieder aufzugreifen, erlรคutert Schelling den Gegensatz heidnischer Opferdarbietungen und der Opferung Christi am Kreuz. Vorher sei das Spannungsverhรคltnis Mensch-Gott nur รคuรŸerlich ins Gleichgewicht gebracht worden aber stets aufs Neue aufzufrischen gewesen (der Grund der Entzweiung blieb bestehen) – mit Christus sei aber das รœbergewicht in der Schรถpfung innerlich versรถhnt worden und endgรผltig an der Wurzel aufgehoben. Christus hat freiwillig und mit aller Verbindlichkeit das menschliche Leben angenommen und sich auf die Seite des Gott entfremdeten Seins gestellt und die Schuld des Falles von Adam an auf sich genommen.

Nachdem der Tod Jesu als Notwendigkeit und Grundbedingung herausgestellt wurde, ist anschlieรŸend die genaue Klรคrung des Sterbens nรถtig. Wรผrde es nicht reichen zu leben und dann gekreuzigt zu werden? Schelling sieht in dem Prozess des Sterbens Christi und den Stadien danach Potenzial fรผr Analogien und Metaphern auf den BewuรŸtseinszustand des Menschen. Natรผrlich muรŸ er vorher wieder den Zweifel aus der Welt schaffen Christus habe sich seiner Pflicht entzogen oder wรคre nicht wie ein Mensch gestorben. Hierfรผr รผberlegt er sich den Zustand eines gestorbenen Menschen, genauer was mit seiner Seele oder seinem Geist passieren kรถnnte. Interessant ist, daรŸ Schelling einen Zwischenzustand herausarbeitet in dem die Seele essentifiziert vorliegt. Dieses Dazwischensein vergleicht er mit dem Zustand der Menschen die die Offenbarung schon gehรถrt haben aber immer noch auf die Erscheinung Christi warten. Die zwei Zustรคnde vor und nach dem Tod eines jeden Menschen bezeichnet Schelling mit dem Leben in sich und dem Leben in Gott. Auf der einen Seite lebt man ein Leben der freiesten Bewegung und auf der anderen Seite eins des vollkommenen Stillstand und des Erlรถschens. Die Person sei dabei natรผrlich die selbe; ebenso setzt er eine Kontinuitรคt des BewuรŸtseins voraus.

AuรŸer diesen beiden Zustรคnden sieht Schelling noch einen dritten in den man als geistigkรถrperliches Wesen zurรผckkehrt. Ebenso wie Christus nicht vรถllig in die geistige Welt trat sondern auferstanden ist und wieder in das Fleisch zurรผcktrat. In den drei Tagen Christi von der Kreuzigung bis zur Auferstehung sieht Schelling das ganze menschliche Leben zusammengedrรคngt und flechtet zudem eine Analogie der jeweiligen Tage zu den drei erรถrterten Zustรคnden. Die Auferstehung ist Rechtfertigung fรผr die Mรถglichkeit des Menschen Gott gerecht zu werden und nรถtig um den Schritt zu dem ursprรผnglichen heilen Zustand des Menschen zu weisen und die globale Totalauferstehung zu provozieren.

Tiefer einzugehen finde ich keinen Grund um mit Schelling abzuschlieรŸen denn die folgende Seiten enthalten nur Wiederholungen des Gesagten, Versuche die Thesen durch gezielte Zitate zu bestรคrken und eine Anhรคufung an Ausrufezeichen und Belehrungen.
โ€žSeit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein einziges und endgรผltiges Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen, und mehr hat er nicht zu sagenโ€œ (Hl. Johannes vom Kreuz)

Wie offenbart Gott, dass er Liebe ist? [218-221]
Gott offenbart sich Israel als derjenige, dessen Liebe grรถรŸer ist als die eines Vaters oder die einer Mutter zu ihren Kindern oder die eines Brรคutigams zu seiner Braut. Er ist in sich selbst โ€ždie Liebeโ€œ (1 Joh 4, 8.16), die sich vollkommen und ungeschuldet verschenkt. Er โ€žhat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit die Welt durch ihn gerettet wirdโ€œ (Joh 3, 16โ€“17). Durch die Sendung seines Sohnes und des Heiligen Geistes offenbart Gott, dass er selbst ewiger Liebesaustausch ist.
Was offenbart uns Jesus Christus vom Mysterium des Vaters? [238-242]
Jesus Christus offenbart uns, dass Gott โ€žVaterโ€œ ist: nicht nur als Schรถpfer der Welt und des Menschen, sondern vor allem, weil er von Ewigkeit her in seinem Innern den Sohn zeugt, der sein Wort ist, โ€žder Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesensโ€œ (Hebr 1, 3).
Wer ist der Heilige Geist, der uns von Jesus Christus geoffenbart worden ist? [243-248]
Er ist die dritte Person der heiligsten Dreifaltigkeit. Er ist ein und derselbe Gott mit dem Vater und dem Sohn. Er โ€žgeht vom Vater ausโ€œ (Joh 15, 26), der als Anfang ohne Anfang der Ursprung des gesamten Lebens der Dreifaltigkeit ist. Er geht auch aus dem Sohn hervor (Filioque), weil der Vater ihn dem Sohn als ewiges Geschenk mitteilt. Vom Vater und vom Mensch gewordenen Sohn gesandt, fรผhrt der Heilige Geist die Kirche โ€žin die ganze Wahrheitโ€œ (Joh 16, 13).
Warum ist der Sohn Gottes Mensch geworden? [456-460]
Fรผr uns Menschen und zu unserem Heil hat der Sohn Gottes durch das Wirken des Heiligen Geistes im SchoรŸ der Jungfrau Maria Fleisch angenommen. Er wollte uns Sรผnder mit Gott versรถhnen, uns seine unendliche Liebe kundtun, fรผr uns Vorbild der Heiligkeit sein und uns โ€žan der gรถttlichen Natur Anteilโ€œ (2 Petr 1, 4) geben.
In welcher Weise ist Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch? [464-466]
Jesus ist untrennbar wahrer Gott und wahrer Mensch in der Einheit seiner gรถttlichen Person. Er, der Sohn Gottes, โ€žgezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vaterโ€œ, ist ein wahrer Mensch geworden, unser Bruder, ohne damit aufzuhรถren, Gott, unser Herr, zu sein.

Was lehrt in diesem Zusammenhang das Konzil von Chalkedon (451)? [467]

Das Konzil von Chalkedon lehrt, โ€žunseren Herrn Jesus Christus als ein und denselben Sohn zu bekennen; derselbe ist vollkommen in der Gottheit, und derselbe ist vollkommen in der Menschheit; derselbe ist wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch aus vernunftbegabter Seele und Leib; derselbe ist der Gottheit nach dem Vater wesensgleich und der Menschheit nach uns wesensgleich, โ€šin allem uns gleich auรŸer der Sรผndeโ€™ (Hebr 4, 15). Derselbe wurde einerseits der Gottheit nach vor den Zeiten aus dem Vater gezeugt, andererseits der Menschheit nach in den letzten Tagen unsertwegen und um unseres Heiles willen aus Maria, der Jungfrau und Gottesgebรคrerin, geboren.โ€œ

Wie stimmen der gรถttliche und der menschliche Wille des Fleisch gewordenen Wortes รผberein? [475, 482]
Jesus hat einen gรถttlichen Willen und einen menschlichen Willen.

Wรคhrend seines Erdenlebens wollte der Sohn Gottes als Mensch das, was er als Gott zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist zu unserem Heil beschlossen hatte. Der menschliche Wille Christi folgt seinem gรถttlichen Willen, ohne zu widersprechen und sich zu widersetzen, oder besser, er ordnet sich diesem unter.

Warum gehรถrt der Tod Christi zum Ratschluss Gottes? [599-605]
Um alle Menschen, die aufgrund der Sรผnde dem Tod verfallen waren, mit sich zu versรถhnen, hat Gott die liebevolle Initiative ergriffen, seinen Sohn zu senden, damit dieser sich fรผr die Sรผnder dem Tod รผberliefere. Im Alten Testament angekรผndigt, insbesondere als Opfer des leidenden Gottesknechts, geschah der Tod Jesu โ€žgemรครŸ der Schriftโ€œ.
In welcher Weise hat Christus sich selbst dem Vater dargebracht? [606-609]


Das ganze Leben Christi ist eine freiwillige Opfergabe an den Vater, um dessen Heilsratschluss zu erfรผllen. Er gibt sein Leben hin โ€žals Lรถsegeld fรผr vieleโ€œ (Mk 10, 45), und so versรถhnt er die ganze Menschheit mit Gott. Sein Leiden und Sterben zeigen, wie seine Menschennatur das freie und vollkommene Werkzeug der gรถttlichen Liebe ist, die das Heil aller Menschen will.


Was bewirkt das Opfer Christi am Kreuz? [613-617]
Jesus hat sein Leben freiwillig als Sรผhnopfer hingegeben, das heiรŸt er hat unsere Sรผnden durch den vollkommenen Gehorsam seiner Liebe bis zum Tod wiedergutgemacht. Diese Liebe des Sohnes Gottes โ€žbis zur Vollendungโ€œ (Joh 13, 1) versรถhnt die ganze Menschheit mit dem Vater. Das รถsterliche Opfer Christi erlรถst also die Menschen auf einmalige, vollkommene und endgรผltige Weise und erschlieรŸt ihnen die Gemeinschaft mit Gott.

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